Premiere: Dienstag, 5. November 2013/20 Uhr
Leonce und Lena sollte nicht als unverbindliches Lustspiel, sondern als eine unter dem Deckmantel harmloser Fröhlichkeit versteckte Polit-Satire verstanden werden. Sie wurde im Frühjahr 1836 für einen Wettbewerb geschrieben. Da Büchner den Einsendeschluss versäumte erhielt er das Werk ungelesen zurück. Uraufgeführt wurde es fast 60 Jahre später, am 31. Mai 1895, was ein Licht auf die Modernität Büchners wirft, dessen literarische Weltgeltung erst im 20. Jahrhundert erkannt wurde.
Erich Kästner zählte Leonce und Lena zu den sechs wichtigsten klassischen Komödien deutscher Sprache.
Prinz Leonce vom Königreiche Popo (in seiner territorialen Winzigkeit und intellektuellen Borniertheit eine Persiflage auf die deutschen Kleinstaaten) wird von seinem Vater, König Peter, vor vollendete Tatsachen gestellt: Leonce soll die ihm völlig unbekannte Prinzessin Lena vom Königreich Pipi heiraten. Nicht gewillt, den Bund der Ehe einzugehen, flüchtet er Richtung Italien, um sich für den Rest seines Lebens dem süßen Nichtstun hinzugeben. Begleitet wird er dabei von Valerio, der als stets leicht betrunkener und immer heißhungriger Genussmensch seinen idealistisch verträumten Herrn immer wieder auf den Boden der Wirklichkeit zurückholt. Auf dem Weg nach Italien begegnen Leonce und Valerio zufällig zwei Damen: Prinzessin Lena, die sich ebenfalls auf der Flucht vor der Heirat mit einem ungeliebten Mann befindet und ihre Gouvernante, Nicht ahnend, dass sie den versprochenen Partner vor sich haben, verlieben sich die beiden spontan ineinander.